New Work, aber wie?
In einer Welt, die sich ständig weiterentwickelt, transformiert sich auch die Arbeitswelt kontinuierlich. Ein Konzept, das in diesem Zusammenhang immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist “New Work”. Der Begriff verspricht keine einfache Reform der Arbeitswelt, sondern eine tiefgreifende Revolution.
Der Begriff “New Work” geht auf den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann zurück, der ihn in den 1980er Jahren prägte. Im Kern beschreibt New Work eine neue Arbeitsweise, die sich durch Flexibilität, Agilität und eine stärkere Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und Potenziale der Mitarbeitenden auszeichnet.
Auswirkungen von New Work auf die Unternehmenskultur
New Work revolutioniert nicht nur Strukturen und Modelle der Arbeitswelt, sondern beeinflusst auch tiefgreifend die Unternehmenskultur. Durch die Einführung von flexiblen Arbeitsmodellen wie Home Office und Gleitzeit wird eine Vertrauenskultur gefördert, in der Mitarbeitende mehr Autonomie und Verantwortung übernehmen. Diese neue Arbeitsweise erfordert ein hohes Maß an Vertrauen seitens der Führungskräfte und des gesamten Unternehmens. Zudem wird die Zusammenarbeit gestärkt, indem Mitarbeitende ermutigt werden, interdisziplinär und in Netzwerken zu agieren. Dies führt zu einer offeneren und gemeinschaftlich orientierten Kultur.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Agilität, die eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und schnellen Anpassungsfähigkeit an Veränderungen erfordert. Fehler werden als Lernmöglichkeiten betrachtet, was zu einer dynamischeren und innovativeren Arbeitsweise führt. New Work legt auch großen Wert auf Sinnorientierung: Arbeit soll nicht nur wirtschaftliche Zwecke erfüllen, sondern ebenso persönliche und gesellschaftliche Beiträge leisten, was die Motivation und Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen stärkt. Diversität und Inklusion werden ebenfalls gefördert, indem flexible Arbeitsmodelle Chancengleichheit ermöglichen und vielfältige Perspektiven und Hintergründe zur Innovation beitragen.
Kontinuierliches Lernen und Entwicklung spielen eine zentrale Rolle, da die sich schnell verändernde Arbeitswelt ständige Weiterbildung erfordert. Flache Hierarchien und die Einbeziehung aller Ebenen in Entscheidungsprozesse fördern offene Kommunikation und Eigenverantwortung, was die Dynamik und Innovationskraft innerhalb des Unternehmens steigert. Ein besseres Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben ist ein weiterer zentraler Aspekt von New Work. Eine Kultur, die diese Prinzipien integriert, schafft ein Umfeld, in dem Vertrauen, Zusammenarbeit, Agilität, Sinnstiftung und kontinuierliches Lernen im Mittelpunkt stehen.
Aktuelle Herausforderungen in der Umsetzung von New Work
Die Implementierung von New Work, insbesondere hybrider Arbeitsmodelle, bringt jedoch auch zahlreiche Herausforderungen mit sich:
- Kommunikation: Unterschiedliche Arbeitsorte könenn die nahtlose Kommunikation erschweren.
- Technische Ausstattung: Unzureichende technische Infrastruktur kann die Arbeitseffizienz mindern.
- Teamkoordination: Die Synchronisation und Zusammenarbeit im Team zu gewährleisten, ist komplexer.
- Kultur und Vertrauen: Ein hohes Maß an Vertrauen ist notwendig, um die Autonomie zu ermöglichen und Misstrauen zu vermeiden.
- Work-Life-Balance: Individuelle Präferenzen müssen berücksichtigt werden, um Überlastung und Burnout zu verhindern.
Fazit: Die Zukunft der Arbeitsgestaltung
New Work ist kein vorübergehender Trend, sondern eine notwendige Anpassung an die Anforderungen der modernen Arbeitswelt. Unternehmen, die es schaffen, ihren Mitarbeitern mehr Selbstbestimmung und Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung zu bieten, sind besser aufgestellt, um die Herausforderungen der Digitalisierung und des Fachkräftemangels zu meistern.
Die Zukunft der Arbeitsgestaltung liegt in der Balance zwischen den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter und den Zielen des Unternehmens. Nur durch die Schaffung flexibler, digitaler und vernetzter Arbeitsumgebungen kann diese Balance erreicht werden. Führungskräfte spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie als Vermittler und Motivatoren agieren.
Die neue Arbeitswelt ist da – und sie verlangt nach neuen, innovativen Wegen der Arbeitsgestaltung. Mit New Work als Leitbild lässt sich eine positive, zukunftsgerichtete Arbeitskultur schaffen, die sowohl den Unternehmenserfolg als auch die individuelle Entfaltung der Mitarbeiter fördert.
Einladung zum Webinar “New Work, aber wie?” am 10. Juli
Sie möchten mehr zu New Work erfahren? Dann melden Sie sich gerne an zu unserem Webinar “New Work, aber wie? Muss es immer hybrid sein? wie sieht die Zukunft aus?” mit Marvin Grabowski und Victor Rochow am Mittwoch, 10. Juli von 18:00 – 19:00 Uhr an.
Die Moderatoren:
Marvin Grabowski ist Doktorand und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hamburg sowie Projektmanager im Center for Better Work am Arbeitsbereich der Arbeits- und Organisationspsychologie. Zudem ist Marvin Grabowski seit über sieben Jahren als Autor, Referent und Coach an Schulen und Berufswahlmessen deutschlandweit vertreten. Mit seiner Veröffentlichung von „Early Life Crisis“ noch während seines Studiums ist er fortan als Sprachrohr und Lobbyist für Schulabgängerinnen und Schulabgängern in Deutschland unterwegs.
Victor Rochow ist erfahrener Führungskräfte-Coach und Digitalisierungsexperte und seit mehr als zwei Jahrzehnten als Coach, Dozent und Berater in Unternehmen und Bildungseinrichtungen tätig. Seine Expertise erstreckt sich über verschiedene Schlüsselbereiche, darunter Organisationsberatung, Business Coaching, soziale Kompetenzen, Prävention und Kommunikation. Zugleich ist er zertifizierter Lerncoach, diese Ausbildung hat er an der Christian-Albrechts-Universität Kiel absolviert.